Songlines

I hope you know that there’s no hope for us all – we all must die.

But how would you feel if there was the chance to save a life by dying?

Wouldn’t it deprive the feeling of inescapability of death?

Wouldn’t it be a feeling of hope if your heart beat continues in another chest?

Wouldn’t it be a feeling of philanthropy to give away something you don’t need any more but what enables somebody else to live?

I am sure that heaven or paradise – wherever you want to go after death –

is  able to understand why you decided like this.

It is the decision to sustain life – and death.

(Jo)

Heute schon gelacht?

Lehrer und Schüler!

Schickt über die Links, Instagram oder die Kommentarfunktion, was euch im Alltag erheitert hat. sodass sich eine Liste entwickelt, die wir dann, wenn wir wütend oder traurig sind, öffnen können

 

In einem Schüleraufsatz stand einmal:

Der Neanderthaler erschlug das Essen mit der Keule.

 

Treffen sich zwei Fische. Fragt der eine: Kannst du mir mal deinen Kamm leihen?“ „Lieber nicht. Du hast Schuppen.“

„Mama, ich wünsch mir ein Pony!“ „Gut, gleich morgen gehen wir zum Frisör.“

„Kennst du den Unterschied zwischen einem Kaktus und einer Badewanne?“ „Nein.“ „Dann setz dich mal rein.“

Stehen zwei Schafe auf einer Weide. Sagt das eine: „Mäh.“ Sagt das andere: “ Mäh doch selber.“

Zwei Kerzen treffen sich. Fragt die eine: “ Heh Baby, wollen wir ausgehen?“

Zwei Unterhosen treffen sich. Fragt die eine: „Warum bist du so braun?“ Antwortet die andere: „Sagen wir mal, ich hatte eine beschissene Woche.“

Warum legen Hühner Eier? Ist doch klar, weil sie die Eier nicht stellen können.

 

Always look on the bright side of death

Ich wollte noch etwas zu dem Text erklären. Das Gedicht wurde von dem Film „Homevideo“ maßgeblich inspiriert. Nur einige weitaus weniger tragische Erfahrungen sind darin von mir selbst verarbeitet worden. Das Gedicht habe ich geschrieben, weil das Thema Selbstmord unter Jugendlichen leider ein Tabuthema ist und von einem großen Teil der Gesellschaft nicht wahrgenommen wird. Der Text ist also mein Part um auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Ich war selbst nie auch nur annähernd in einer ähnlichen Lage wie das lyrische Ich in diesem Text. Trotzdem bin ich mir bewusst, dass es Menschen durchaus so gehen kann wie in „Always Look On The Bright Side Of Death“. Jedes Leben ist wertvoll und bei Problemen sollte man professionelle Hilfe bei einem Arzt oder Therapeuten suchen.

Always Look on the bright Side of death

Ein guter Tag,

die Papierkugel trifft mich am Kopf.

Doch sie haben keine Ahnung,

dass sie mich eigentlich nicht trifft.

Ich lächle, spiele mit

Zeig es ihnen nicht.

Es tut weh

Die Papierkugel trifft mich am Kopf

Und sie haben vielleicht auch keine Ahnung,

wie sehr sie mich trifft.

Der Schmerz der meine Lippen nie verlässt

Always look on the bright Side of Life

Und ich dreh mich um

In ein Leben, dunkler als die Nacht

Wo Worte tiefer schneiden als das Schwert.

Zeig es ihnen nicht

Der Schmerz der meine Lippen nie verlässt

Ich lächle, spiel mein eignes Spiel

Und spür die Kälte der Erlösung

DIE KÄLTE DER GLEICHGÜLTIGKEIT,

an meiner Schläfe

Always look on the bright Side of Life.

Ich drücke ab.

Und dreh mich um

In eine Welt, voll heller dunkler

Sterne

Und spiele nie mehr mit.

(Der Sandmann)

(K)Einmal Veränderung, bitte (von ESW )

(K)Einmal Veränderung, bitte (von ESW )

Abschätzend tastet sich mein Blick über die Landschaft hinter dem Fenster. Der Wind zerrt an den nackten Ästen der Bäume, während ich die Kälte durch die Scheiben spüre. Letztes Jahr hatte es zu dieser Zeit noch geschneit.

Vor unserem Umzug konnte ich den Spielplatz sehen, der zum Treffpunkt meiner Freunde geworden war. Ich erinnere mich an den zertretenen Rasen und das Gelächter von allen, die in kuschelige Jacken gepackt auf den Bänken saßen und erzählten. Trotz der Jahreszeit wurden wir von den warmen Strahlen der Sonne geblendet. An diesem Ort sprachen wir über alles, dass uns beschäftigte. Kein Thema war uns zu unangenehm oder peinlich, denn wir wussten, dass wir einander vertrauen konnten.

Nun sehe ich eintönige, nackte Felder, die sich bis zum Horizont erstrecken. Ab und zu ist da ein Baum. Es ist neblig, dunkel und kalt. Die Sonne ist hinter einer dichten, grauen Wolkenwand gefangen. Hinter mir spüre ich den anklagenden Blick meines Schreibtisches, der unter der Masse an Heften und Büchern für die Schule einzubrechen droht. Nachdenklich sammele ich die Gegenstände auf und verfrachte sie in mein Regal, das ich am Vortag mit meinem Vater aufgebaut habe. Zufrieden mit meinem Werk, wende ich mich dem letzten Umzugskarton zu, der verlassen in einer Ecke meines Zimmers steht.

Ich weiß noch, wie meine Freunde morgens am Bahnhof auf mich gewartet haben, damit wir zusammen zur Schule gehen konnten. Obwohl ich es nicht gerne zugebe, war die Schule zu meinem zweiten Zuhause geworden. Man wusste, welche Lehrer einem eine sechs gaben, wenn man die Hausaufgaben vergessen hatte, bei welchen man irgendwie nichts lernte und immer gute Noten hatte und bei welchen Lehrern man den ganzen Tag im Unterricht sitzen konnte und wirklich Spaß hatte. Letztere waren selten und dadurch kostbare Stunden im Schulalltag. Ich hatte das Glück damals mit meiner Geschichtslehrerin:

Vollgepackt mit ihrer Tasche, aus der man die Papiere und Bücher sehen konnte, und einer Tasse dampfender Kaffee in der Hand, kam sie in den Klassenraum. Sie strahlte eine Energie aus, die man fast mit den Händen greifen konnte, stellte ihre Unterlagen ab und griff nach der Tasse. Wir setzten uns, sie trank etwas und sah uns an. Plötzlich schob sie ihren Stuhl zurück, bewaffnete sich mit einer Kreide, während wir es uns auf unserem Stuhl bequem machten, und begann zu erzählen. Nur mit ihren Worten entführte sie uns in eine Welt der Könige, Kriege und Krankheiten. Das Mittelalter. Beim Erzählen lief sie immer hin und her und schrieb ab und zu etwas an. Ich fühlte mich wie gefangen in ihrer Erzählung, mit der sie Geschehenes wiedergab. Das Klingeln der Pausenglocke brachte uns immer wieder zurück in die Wirklichkeit.

Erschrocken sehe ich auf mein Handy, das wild geworden auf dem Boden neben mir vibriert. Wütend ignoriere ich den Anruf und denke über meine neue Schule nach. Mein Herz rast bei dem Gedanken, in eine völlig fremde Schule in einem fremden Ort, mit völlig fremden Lehrern und Schülern zu kommen. Ich kenne mich dort nirgends aus und fühle mich selbst wie ein Fremder. Ich habe Angst, dass ich dort keine Freunde finden werde, dass ich nicht mit den Lehrern klarkommen werde, dass einfach alles schieflaufen wird. Mein Atem geht schneller.

Um mich abzulenken, zerre ich an dem Karton vor mir und halte schließlich meine Fotobücher in der Hand. Im Schneidersitz verweilend, schlage ich die letzte Seite auf: Ein Foto von mir selbst. Ich strahle überglücklich in die Kamera. Lächelnd blättere ich ein paar Seiten zurück und sehe eine Person, die nur aus Haut und Knochen zu bestehen scheint. Das Gesicht ist eingefallen und wirkt gräulich. Die Augen scheinen überdurchschnittlich groß und matt. Aufgrund der Statur könnte meinen, dass es ein Grundschulkind ist. Doch ich bin es, mit fünfzehn, die da auf dem Familienfoto in die Kamera schaut. Und lächelt, obwohl ich mich damals nicht gut gefühlt habe.

Überhaupt nicht gut.

Das Gespräch mit meinem Arzt hatte meine ganze Sicht auf die Dinge geändert. Ich war krankhaft untergewichtig, hatte er gesagt. Als wir an dem Abend zu Hause ankamen, waren meine Eltern völlig aufgelöst und hatten sich übermüdet ins Wohnzimmer gesetzt, nachdem sie mich ins Bett gebracht hatten. Mir war den ganzen Tag über schon so kalt gewesen, obwohl es Hochsommer war. Eingekuschelt in meine Bettdecke versuchte ich zu schlafen. Es gelang mir nicht. Ich hatte Angst, dass ich einschlafen und nie mehr aufwachen würde. Außerdem taten meine Knie weh und rieben knochig aufeinander, wenn ich meine Beine übereinanderschlug.

Ich werde aus der Vergangenheit gerissen, als sich plötzlich die Sonne einen Weg durch die Wolken bahnt und mein Zimmer in Goldtönen erstrahlen lässt. Das Licht fällt mir direkt in die Augen, sodass ich geblendet werde. Durch meine geschlossenen Lider sehe ich die überwältigen Farben der Sonnenstrahlen und erinnere mich:

Ein paar Monate später war endlich der Tag, der mein Leben hoffentlich für immer verändern sollte. Ich saß im Wartezimmer meines Arztes und beobachtete meine Beine. Vergeblich versuchte ich, meine Oberschenkel mit den Händen zu umfassen. Gut so. Ein Mädchen gegenüber von mir beobachtete mich. Ihre Haare hingen in dünnen Strähnen an ihrem knochigen Gesicht hinab. Sie wirkte, als ob ein schwacher Windstoß sie fliegen lassen könnte. Ich versuchte zu schlucken, doch mein Hals war zu trocken. Sie sah genauso aus, wie ich. Vorher.

Dasselbe Licht wie jetzt war an dem Tag durch das Fenster in der Praxis gefallen, als ich mich auf die Waage gestellt hatte. Ich hatte zugenommen. Jetzt ist gut, hatte mein Arzt gemeint und meine Eltern und mich nach einem weiteren Gespräch entlassen. Meine Mutter hatte das Foto, auf dem ich wahrhaft glücklich bin, an dem Tag gemacht, an dem ich offiziell nicht mehr magersüchtig war. Wir hatten alle gestrahlt.

Ich bin gesund. Ich bin völlig gesund und kann nicht unangenehm in der neuen Schule auffallen, sage ich zu mir selbst und ordne die Fotoalben in ein weiteres Regal. Dennoch habe ich Angst, dass ich nicht akzeptiert werde. Wütend über mich selbst laufe ich ein paar Mal in meinem Zimmer hin und her. Letztendlich bleibe ich vor meinem Spiegel stehen und blicke mir selbst tief in die Augen. Blau. Ich kann seit dem Umzug keinen Fisch mehr sehen. Früher hatte ich Fischgerichte geliebt.

Meine beste Freundin ist mit meinem Ex-Freund zusammen. Früher hatte sie ihn nicht einmal gemocht. Sie ruft mich jeden Tag an und will wahrscheinlich, dass ich sie verstehe. Doch ich bin zu verletzt von ihrem Betrug. Besonders, dass sie es mir nicht gesagt hat. Ich habe die beiden turtelnd in der Stadt gesehen und sie gefragt, was das soll. Sie waren geschockt, sahen einander panisch an und konnten mir nicht einmal mehr in die Augen schauen.

Das war ein Tag vor dem Umzug.

Mein Blick gleitet zu meinen Händen. Roter Nagellack.

Wann hatte ich angefangen meine Fingernägel zu färben?

Ich merke erst jetzt, dass sich so vieles auf einmal verändert hat. Es gibt kein Leben ohne Veränderungen. Und man kann kaum wissen, auf welche Weise sich etwas verändert. Warum ich solche Angst vor Veränderungen habe, kann ich mir immer noch nicht erklären. Doch ich weiß ganz tief in mir drin, dass mit der Zeit alles gut werden wird. Zumindest irgendwie „gut“. Ich lächele. Ich denke, ohne Veränderungen gäbe es keine Hochs und Tiefs im Leben. Beide stehen in Beziehung zueinander. Das eine kann ohne das andere nicht existieren.

Und jetzt, lieber Leser, schau dich um: Was hat sich in deinem Leben schon alles verändert? Was verändert sich jetzt gerade?

Hast du dich verändert? Warum soll sich etwas verändern?

Achte auch auf die kleinen Dinge.

Was wäre, wenn das NPG eine Baumschule wäre?

Im Unterricht (vor Allem in Mathe) wurde uns oft angemerkt, dass der Baumschulunterricht schon eher unserem Niveau entsprechen würde, als der in einem Gymnasium.

Das Einpflanzen, Gießen und Beobachten eines Baumes wirkt wesentlich weniger überfordernd, da uns schon der Umgang mit Brüchen sichtlich zu schwer fällt.

Aber was wäre, wenn der Unterricht einer Baumschule an unserem NPG stattfinden würde?

Dann würden wir weiterhin in Mathematik Wurzeln ziehen, unseren ständigen Wechsel zwischen Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid betreiben, im Biologieunterricht aus dem Fenster schauen und dabei Bäume beobachten, weil uns die unendlich erscheinenden Vorträge des Lehrers nicht im geringsten interessieren, auf Blättern schreiben, welche wir auf Holz ablegen und unsere Schulhausfassade würde weiterhin bunter als eine Blumenwiese in den Sommermonaten sein.

So hatte unser Mathematiklehrer letzten Endes doch nicht so unrecht mit seiner Baumschultheorie.

(Aaron, Alexander, Timo, Mai Anh)